Mein Name ist Stefanie Kieninger, ich lebe mit meinem Partner in einer glücklichen Patchwork-Familie. Wir haben 2 Kinder im Teenageralter, es ist einfach herrlich, wie gut so ein Lebenskonstrukt funktionieren kann.
Ihr seht schon an meiner Geschichte, dass bei mir der Lebensweg nicht immer die „gerade-normale“ Spur hatte.
Seit dem plötzlichen Tod meines Vaters im Jahr 2015 hat sich nicht nur mein Leben, sondern auch meine innere Haltung nochmals auf den Kopf gestellt.
Ich habe mich schon immer gerne mit Menschen umgeben, die ihren eigenen Kopf haben und auch mal „Fünf gerade sein lassen können“.
Meine Mission sind HERZENSREDEN – aus einem ganz einfachen Grund: Es ist egal, wen wir lieben und warum. Egal ob Mann oder Frau, egal ob Mensch oder Tier. Hauptsache wir lieben. Jeder trägt seine Geschichte im Herzen, und das sind die einzig wahren Geschichten von jedem von uns. Und diese Geschichten möchte ich ehrlich, authentisch, liebevoll und vielleicht auch verrückt erzählen.
Es ist an der Zeit, dass auch Tiere in unserer Gesellschaft den ihnen gebührenden Platz einnehmen. Warum ist es so selbstverständlich, dass wir unseren eigenen Geburtstag und den unserer Lieben jedes Jahr ausgiebig zelebrieren, während es schräg angeschaut wird, wenn wir dasselbe für unsere Tiere tun wollen? Diese Frage beschäftigt mich. Noch mehr frage ich mich, warum wir Menschen unsere Trauerfeiern leben dürfen, aber wenn es um den Abschied von einem Tier geht, stoßen wir oft auf Unverständnis. Während unsere tierischen Gefährten uns oft viele Jahre begleiten und unser Leben bereichern, verdient ihre einzigartige Beziehung zu uns auch an besonderen Anlässen wie Tiergeburtstagen und in der Tiertrauer im Rampenlicht zu stehen. Es ist an der Zeit, unsere treusten Seelen gebührend zu feiern und zu würdigen.
Ein prägendes Erlebnis ist die Geschichte meines Lieblingsjugendfreundes, mit dem ich seit über 25 Jahren viele unvergessliche Momente geteilt habe, unabhängig von Liebe oder Lebensführung. Jeder trägt seine Geschichte im Herzen, und das ist auch gut so. Doch als mein Freund mit seinem Ehemann einen freien Redner für ihre Hochzeitsfeier suchte, war ich schockiert zu erfahren, dass es immer noch Redner gibt, die gleichgeschlechtliche Paare ablehnen. Das hat mich zutiefst erschüttert!
Doch ganz egal ob Mensch oder Tier – Noch heute erinnere ich mich gerne an die authentische und ehrliche Trauerrede einer wundervollen Rednerin für meinen Vater zurück, die mir das Gefühl vermittelte, dass diese Feier ganz bewusst für mich und meinen Vater gestaltet wurde. Ich hatte das große Glück, dass eine wundervolle Frau die Trauerrede meines Vaters gehalten hat. Diese Rede war 100% authentisch und ehrlich, so wie mein Vater eben war. Noch heute erinnere ich mich gerne an die für mich so gelungene und stimmige letzte Feier für meinen Vater zurück.
Ja, es war ganz bewusst eine Feier für mich. Wir haben meinen Papa nochmals hochleben lassen, und er war der absolute Mittelpunkt des ganzen Tages. Ich habe keinen typischen „Leichenschmaus“ ausgerichtet; ich habe eine Kneipe gemietet und mit seinen engsten Vertrauten und seinen Freunden gefeiert, so wie ER es immer gemacht hat. Mein Papa war durch und durch ein Lebemensch, da kann ich doch nicht plötzlich etwas ganz anderes für ihn organisieren. Vielleicht hat es der ein oder andere nicht gut gefunden, aber um andere geht es ja glücklicherweise an so einem Tag nicht. Ich weiß, dass mein Papa nichts anderes gut gefunden hätte. Wir haben sein Lieblingsgetränk miteinander getrunken und seine Lieblingslieder zusammen gesungen. Wir haben den Tag so verbracht, wie ER sein Leben im Herzen getragen hat.
Also musste ein Plan her. Mit Menschen bin ich schon immer gerne im Kontakt, ich liebe es, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und die Geschichten hören zu dürfen, ich kann ganz gut schreiben, ich habe keine Probleme, vor anderen zu sprechen, und der wichtigste Grund, den ich allerdings erst in meinem Tun erkannt habe: Ich mache jede Rede mit absoluter Leidenschaft.
Ich denke, ich bin eher die richtige Rednerin für Menschen, die auch mal auf Abwegen unterwegs sind oder waren und die eben auch mal „Fünf gerade sein lassen können/konnten“. Meine Devise lautet: “Geht nicht, gibt’s nicht“ (solange es das Gesetz natürlich zulässt 😉).